Ritual Magie

Das Achat Ritual 

 

Wie führt man ein Ritual durch und  was braucht man dazu? 

 

Das erste und wichtigste Utensil um ein Ritual durchzuführen ist eine Kerze

 

Die Kerze symbolisiert unter anderem das ewige Selbst oder, in der Symbolik des inneren Königreichs, den wahren König. In den Ritualen arbeiten wir mit einer Kerze, die innen weiss und aussen schwarz ist. Dies hat nichts mit weisser oder schwarzer Magie zu tun, sondern wir ehren das Licht und die Dunkelheit, den Tag und die Nacht, die Sonne und den Mond. Ehren bedeutet wahrnehmen und erkennen. In den Ritualen ist die Ordnung der Dinge sehr wichtig, anders gesagt, die Ordnung der Natur, von der wir ein Teil sind.

Deshalb finden die Rituale immer nach Sonnenuntergang zu einer bestimmten Uhrzeit statt. Damit ehren wir unsere eigene Aufmerksamkeit, die, in dem Moment, wenn wir am Morgen unsere Augen öffnen, nach aussen geht und die Welt wahrnimmt. Am Abend, wenn es dunkel wird, kehrt unsere Aufmerksamkeit nach innen zurück, und während wir schlafen, geht sie in die Tiefe, wo wir eins sind mit der Einen Quelle.

Diese grosse Bewegung unserer Aufmerksamkeit, die bei uns jeden Tag stattfindet, findet für die Erde an Beltane und Samhain statt. Da wir heute Elektrizität haben und nicht mehr so stark an die Bewegungen von Licht und Dunkelheit gebunden sind, ehren wir diese Ordnung besonders, damit man diese Bewegungen im eigenen Inneren besser spüren kann. Sich selbst besser zu spüren oder zu empfinden und auch mehr über die Mechanismen des feinstofflichen oder unsichtbaren Selbst zu wissen, trägt zur Selbsterkenntnis bei, was das Hauptziel der Magie ist.

Bei allen Ritualen ist der erste Schritt immer die Kerze anzuzünden.

 

Ein möglicher nächster Schritt wäre, noch zusätzliche Utensilien hinzuzunehmen – oder auch nicht. In den grossen Ritualkreisen führen wir die verschiedenen Ritualutensilien nacheinander ein. Für die weiter unten beschriebenen Rituale reicht es, eine Kerze anzuzünden. Wie diese Kerze genau aussieht und welche Farbe sie hat, kann man selbst auswählen, da man die Rituale frei durchführt. Das bedeutet, dass man sie alleine mit dem Ziel der Selbsterkenntnis durchführt, ohne Teil eines grösseren Ritualkreises zu sein, in dem vorgeschrieben ist, welche Kerze man genau wofür benutzt." 

 

Der nächste Schritt ist, dort sitzen zu bleiben, wo man sitzt. 

Man steht nicht auf, bevor das Ritual zu Ende ist und man die Kerze ausgeblasen hat. Man macht das, um das Verweilen der Aufmerksamkeit zu ehren. In jedem Ritual hat man eine bestimmte Absicht. Eine Absicht bedeutet, dass man vorhat, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, an einem bestimmten Ort oder an mehreren Orten nacheinander. Durch das Verweilen der Aufmerksamkeit an einem inneren Ort entsteht Raum, und man erhält Erkenntnisse, in welcher Form auch immer. Deshalb ehren wir dieses Verweilen oder das Stillhalten der Aufmerksamkeit, indem auch wir unseren Sitzplatz während des Rituals nicht verlassen.

Die Vorbereitung 

In den grossen wöchentlichen Ritualen gibt es normalerweise eine Vorbereitungszeit für das Ritual. Das bedeutet, dass man sich, bevor das Ritual anfängt, bereits eingestimmt hat und sich innerlich damit befasst, indem man die Ritualvorbereitung liest. So weiss man genau, was während des Rituals geschehen wird, und kann die gesamte Aufmerksamkeit auf die Absicht richten, die das Ritual hat, sowie auf die Wesen, Kräfte und Utensilien, die benutzt werden.

Ein Ritual durchzuführen bedeutet auch, alle Ebenen, die wir kennenlernen möchten, zu ehren, und eine Absicht ist immer, die Einheit von allem zu erkennen. So wie der Planet mit all seinen Lebewesen eine Einheit bildet und alles durch ein unsichtbares energetisches Netzwerk miteinander verbunden ist, so ist auch ein Ritualkreis mit mehreren Mitgliedern ein Symbol für diese Einheit. In einem Ritualkreis wird das Symbol des Kreises geehrt, und das bedeutet, dass man durch die vielen Magier und Teilnehmer die Aufmerksamkeit von vielen auf einen Ort bei sich selbst gerichtet bekommt, nicht nur aus einer Richtung, sondern aus vielen Richtungen. Der Kreis erfüllt diese Funktion.

Die Beziehung, die jeder Einzelne mit der Einen Quelle hat, ist persönlich, einzigartig und geheim. Geheim bedeutet, dass es im eigenen Inneren liegt, wo niemand hineinschauen kann. Auch dieser geheime Ort wird während der Rituale geehrt, indem jeder physisch alleine ist während des Rituals. Der Aspekt, nicht genau zu wissen, wer die anderen Teilnehmer sind oder sie nicht zu kennen, ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Magie. Früher, bevor es die Online-Möglichkeit gab, haben alle die gleiche Kleidung getragen und das Gesicht verborgen. Dies dient dazu, das ewige Selbst zu ehren, und es beinhaltet die Absicht, sich selbst und auch die anderen auf dieser Ebene zu erkennen, abseits von allen Glaubensstrukturen, die man haben könnte, wenn man jemanden sehen würde.

Sich physisch sehen und kennen ist etwas, das wir während des Tages erleben und ehren. In der Nacht wird es dunkel und wir können den anderen nicht mehr so deutlich sehen, und das bedeutet, dass wir uns selbst und die anderen auf einer tieferen Ebene des Seins wahrnehmen möchten, ohne die Muster oder Funktionen, die wir am Tag leben und erleben. Weil es ungewohnt ist, nicht zu wissen, wer der andere ist, kann es anfänglich gewöhnungsbedürftig sein, und weil diese Ebene des Begegnens ungewohnt ist, ist es nicht für alle geeignet. In den weiter unten aufgeführten Ritualen ist dies kein Thema, weil man sie alleine durchführt.

Die Ritualvorbereitung beim Achat-Ritual besteht darin, die Kerze, die Achat-Scheibe und den Text auf den Tisch zu legen, den man für das Ritual benutzen wird. Dieser Tisch muss nicht leer sein, sondern nur die Kerze, die Achat-Scheibe und das Blatt Papier brauchen Platz. Man kann den Text ausdrucken und das Blatt mit dem Text zusammengefaltet bereitlegen. Es ist wichtig, das Blatt zusammenzufalten, damit man den Text im Vorfeld nicht lesen kann. Auch wenn man dieses Ritual schon mehrmals durchgeführt hat – man kann es nämlich so oft durchführen, wie man möchte, und weiss also genau, was auf dem Blatt steht – falten wir es jedes Mal erneut zusammen, weil jeder Tag neu ist und wir die Absicht haben, jedes Mal eine neue Erkenntnis zu bekommen. Also öffnen wir das Blatt jedes Mal erneut, nachdem wir die Kerze angezündet haben, und lesen den Text. Nachdem man den Text gelesen hat, richtet man die Aufmerksamkeit nach innen und schaut, was passiert. Danach gibt man dem, was im Inneren geschieht, Raum. Raum geben bedeutet, die eigene Aufmerksamkeit darauf zu halten.

In den Ritualen ist die Zeit immer begrenzt. Wir lassen es niemals offen und entscheiden auch nicht während des Rituals, wie viel Zeit wir benötigen, sondern die Zeit, die man zwischen dem Anzünden und Ausblasen der Kerze hat, wird im Voraus festgelegt. Damit ehren wir die materielle Welt und auch die Ordnung der Dinge. Viele Dinge, die man sich wünscht oder visualisiert, funktionieren oft nicht, weil die gedankliche Trennung zwischen der feinstofflichen Welt und der materiellen Welt zu gross ist. Es ist immer auch ein Ziel in den Ritualen, diese zwei Ebenen näher zusammenzubringen oder zu erkennen, dass sie eins sind.

Das Ritual 

 

Das Ritual 

Zu einer ausgewählten Zeit nach Sonnenuntergang: Nachdem man die Kerze angezündet hat, nimmt man das Blatt Papier, öffnet es und liest den Text. Danach schaut man den Achat-Stein oder die Achat-Scheibe an, richtet die Aufmerksamkeit nach innen, schaut, was geschieht, und gibt dem Geschehen Raum. Wenn die für das Ritual bestimmte Zeit vorbei ist, bläst man die Kerze aus und beendet somit das Ritual.

Der Achat Ritual Text

 

 

Wir beginnen nun, bereit zu sein 

zu fassen Licht in diesen Stein. 

Mit Vorbereitungen, alt und wahr,  

schreiben wir alles neu und klar. 

 

Im Erdreich tief, in Feuer gebannt,  

wurde Achat durch Zeit entbrannt,  

Ein Hüterstein, ein Engelfreund,  

der das Königreich mit seinem Licht erfreut. 

 

Durch Risse strömt des Geistes Licht,  

erleuchtet unser tiefste Sicht.  

Ein Spiegelbild von Licht und Schatten,  

ein sanfter Hauch, in unseren Taten. 

 

So halte ich diesen Stein jetzt nah,  

er bringt mir Einsicht, tief und klar.  

Denn in ihm wohnt ein Licht, so rein,  

ein ewig' Band zum Göttlichen Schein.